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Friedhof Koppelweg

Der Friedhof Koppelweg besteht seit über 100 Jahren. Er ist der alte Britzer Friedhof und wurde zu einer Zeit angelegt, als Britz noch zum Kreis Teltow gehörte. Britz wurde 1920 zu Berlin eingemeindet.

Auf dem Friedhof gibt es viele alte, monumental wirkende Grabanlagen. Die Gräber der dort bestatteten Familien sind teilweise aufgelöst. Die Wände dieser Grabanlagen, die früher meist die Außenmauer eines Friedhofs bildeten, sind erhalten und werden gepflegt.

Ich finde den alten Baumbestand besonders schön. Wer den Friedhof durch den Nebeneingang am Britzer Damm betritt, wandelt auf einem Weg, der von uralten Bäumen gesäumt ist.

Es gibt Kriegsgräber aus dem ersten und dem zweiten Weltkrieg. Die Gräber der beiden Weltkriege sind durch eine Hecke abgetrennt.

Im ersten Weltkrieg wurden hier offenbar nur die gefallenen Britzer Soldaten bestattet. Die wenigen Gräber haben teilweise sehr aufwendige Grabsäulen mit Armeesymbolen. Besonders aufgefallen ist mir eine Säule, die von einer Pickelhaube gekrönt wird.

Im zweiten Weltkrieg gab es mehr Tote; nicht nur Soldaten. Die Anlage besteht aus einem großen Feld mit nebeneinander liegenden, schlichten Grabplatten. Hier wurden alle Britzer Toten bestattet, die durch Kriegseinwirkung umgekommen sind.

Vereinzelt finden sich an den Grabplatten Blumen oder Grablichter. Ich war überrascht, als ich dies an einem Grab aus dem ersten Weltkrieg entdeckte. Offenbar sind nicht alle dieser Toten vergessen.

Die Friedhofskapelle ist nicht besonders groß. Als ein Verwandter von mir beerdigt wurde, waren wir eine Gruppe von 36 Trauergästen. Wir fanden grade so Platz in der Kapelle.

Der Friedhof Koppelweg ist, wie es sein sollte, ein Ort der Ruhe und Einkehr. Die Gräber sind ein Stück vom vielbefahrenen Britzer Damm entfernt, der Verkehrslärm ist kaum zu hören.

Durch politische Entscheidungen gab es in den letzten Jahren einige Veränderungen auf dem Friedhof. Ende 2005 wurden die damals beim Bezirksamt Neukölln beschäftigten Friedhofsgärtner abgezogen. 2006 bot der Friedhof einen traurigen Anblick: die Gräber gepflegt, der Friedhof eine Wildnis. Dies hat sich inzwischen geändert. Eine private Gartenbaufirma ist dort tätig. Im Gegensatz zu früher sind wochentags nicht mehr ständig Friedhofsgärtner vor Ort.

Ich finde dies besonders ärgerlich, weil Angehörige eines Verstorbenen für eine Grabstelle eine Menge Geld bezahlen müssen. Dafür können sie einen gut gepflegten, sicheren Friedhof erwarten.

Wenn sich die öffentliche Verwaltung klammheimlich aus ihrer Verantwortung stiehlt, besteht immer die Gefahr der Verwahrlosung eines Ortes. Das haben auf einem Friedhof weder die dort ruhenden Toten noch ihre Angehörigen verdient.

Kommentare»

1. Tom - 21. Mai 2010

Also ich finde schon, dass die Neukölllner das verdient haben.

Man bekommt halt, was man wählt. Und das ist erst der Anfang sozialdemokratischer Daseinspflege. Dafür hat sich der Bürgermeister doch das Schloß gegenüber mit viel Geld saniert. Was glauben Sie denn, woher das Geld dafür herkam?

2. konniebritz - 21. Mai 2010

Ich kann mir nicht vorstellen, dass andere Parteien eher im Sinne der Bürger entschieden hätten. Als die Entscheidung zum Abzug der Friedhofsgärtner 2005 fiel, gab es viel Geschrei von CDU und FDP – nur traue ich gerade diesen beiden Parteien nicht zu, allzu bürgerfreundlich zu sein (was die SPD allerdings auch nicht immer ist). Und nicht alle Neuköllner haben den „Bezirksfürsten“ Heinz Buschkowsky und seine Mitstreiter gewählt. Nur haben alle darunter zu leiden.

Ich hörte die Begründung eines SPD-Stadtrates, mit dem Ausbau des Schlosses Britz und des Guthofes wollte man denjenigen Bürgern einen Gefallen tun, die im Bezirk Steuern zahlen und nicht auf staatliche Unterstützung angewiesen sind. Für die Problemkieze im Norden des Bezirks sei sehr viel getan worden, jetzt sind auch mal die anderen Eckens des Bezirks dran.

3. Helga Jutta Fracker - 1. Januar 2016

Mein Vater Ludwig Otto Erich Schulz wurde 1948 auf diesem Friedhof begraben . Gibt es dort ein Amt wo ich eventuell Information ueber sein Tot und vielleicht Wehrmacht Standorte bekommen koennte ? Ich wohne in Michigan ( US ) .

konniebritz - 26. Januar 2016

Hallo Frau Fracker,

bitte wenden Sie sich an die Friedhofsverwaltung in Berlin-Neukölln:
https://www.berlin.de/ba-neukoelln/politik-und-verwaltung/aemter/strassen-und-gruenflaechenamt/gruenflaechen/friedhoefe/artikel.274211.php

Sie können auch hier Infos erhalten:
http://www.volksbund.de


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