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Markthalle Neun

Die Markthalle Neun wurde als „Markthalle IX“ 1891 eröffnet. Seitdem hat sie eine wechselvolle Geschichte erlebt, die auf der Website ausführlich dokumentiert ist.

Mir ist sie als Eisenbahn-Markthalle ein Begriff. Inzwischen hat sie wieder die historische Bezeichnung übernommen, mit der ich nicht so recht warm werde.

Bis vor wenigen Jahren sah es so aus, als würde diese Markthalle das Schicksal vieler Berliner Markthallen teilen: 1977 zog Aldi ein, Drospa und KIK folgten. Die Markthalle kam immer mehr herunter, die noch vorhandenen Marktstände verödeten. Anwohner setzten sich dafür ein, dass die Markthalle wieder einen Marktbetrieb erhält. Und, was selten genug geschieht, erfolgreich. Nun findet freitags und samstags von 10.00 h bis 18.00 h ein Wochenmarkt statt. Donnerstags gibt es von 17.00 h bis 22.00 h den Street Food Thursday. Dazu noch Café und Kantine, montags bis samstags von 12.00 h bis 16.00 h geöffnet. Und es gibt diverse Themenmärkte.

Der Anlass unseres Besuchs war ein solcher Themenmarkt. Das Craft Spirits Festival fand von Donnerstag bis Samstag statt. Wir kamen am Samstag zum Markt des Festivals, weil wir uns die feinen Tropfen kleinerer Brennereien anschauen und natürlich probieren wollten.

Wir fuhren wohlweislich mit der BVG zur Markthalle, damit wir beide bedenkenlos probieren konnten. An der U-Bahnstation Görlitzer Bahnhof stiegen wir aus. Eine schmale Treppe hinunter ins Zwischengeschoss, danach eine breitere Treppe zur Straße. Wie lange ist es her, dass ich an einem solchen Bahnhof ausgestiegen bin…

Es ging über den Lausitzer Platz zur Eisenbahnstraße. Diese noch ein Stück entlang, dann waren wir vor Ort. Auch wenn in der Gegend die Gentrifizierung bereits begonnen hat, ist sie immer noch so verranzt, dass ich hier nicht tot überm Zaun hängen möchte. Tiefstes SO 36 eben.

Die Markthalle entschädigte für den Weg durch SO 36: Sie war hell und freundlich, die Stände waren an den Wänden und in den Gängen entlang aufgebaut. Hauptsächlich werden Lebensmittel angeboten. Teilweise bio-öko Ware für die inzwischen in der Gegend wohnende Klientel, teilweise „normale“ Waren für alle anderen Kunden. In der Mitte der Halle hing eine große Uhr von der Decke. Die alten Stützpfeiler sind erhalten geblieben, man sah der Halle an, aus welcher Zeit sie stammte. Ich fühlte mich hier sofort wohl, da ich alte Markthallen liebe.

Markthalle 9 Berlin 2013_11_23 (4)_Web

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Die Stände des Craft Spirits Festivals waren im breiten Mittelgang aufgebaut. Wir probierten fleißig, was uns interessierte, sammelten Prospekte ein, kauften zum Schluss ein paar kleine Fläschchen.

Zwischendurch gönnten wir uns an einem Pizzastand Blechpizza. An der Wand gab es Biertische und Bänke, so konnten wir im Sitzen essen. Auch waren saubere Toiletten vorhanden.

Ich bekam gar nicht genug von der schönen Halle, aber irgendwann mussten wir doch gehen. Diesmal führte mein Begleiter mich durch ein paar dunkle Nebenstraßen zu einer Bushaltestelle. Der Bus brachte uns zum U-Bahnhof Gneisenaustraße. Also noch eine Tour durch das wilde Kreuzberg. Durch solche Festivals lerne ich Gegenden von Berlin kennen, die ich freiwillig nicht unbedingt betreten würde 🙂

Die Markthalle mit ihren Ständen lädt zu einem Besuch ein. Wir können nur empfehlen, dort einmal hinzufahren. Das aktuelle Programm ist auf der Website ersichtlich.

Markthalle Neun GmbH
Eisenbahnstr. 42
10997 Berlin
Tel: (030) 69507900
www.markthalleneun.de

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