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Deponie Nr. 3

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Ein Bekannter erzählte uns, dass er in diesem Lokal ab und zu arbeiten würde. Interessehalber recherchierten wir im Internet. Das klang gar nicht schlecht. Schließlich fuhren wir hin, um das Lokal in Augenschein zu nehmen.

Es liegt in der Georgenstraße, dicht am Bahnhof Friedrichstraße, direkt in den Viadukten unter der Bahntrasse. Das merkten wir während unseres Besuchs: jedes Mal, wenn ein Zug darüberfuhr, dröhnte es ziemlich im Lokal. Und auf der Stadtbahntrasse herrscht reger Zugverkehr. Wenn ich aus dem Fenster sah, spiegelten sich die Züge in den Fenstern des gegenüberliegenden Hauses. Störend wirkte es nicht.

Als ich nach Abschluss unseres Besuchs auf der anderen Straßenseite stand, sah ich die Anlage genauer: unten das Lokal, direkt darüber die Bahnanlage. Es hatte was.

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Unten das Lokal, darüber die Stadtbahntrasse mit einem Zug.

Sonntagabend. Das Lokal war gut gefüllt. Wir bekamen im zweiten Raum, der durch einen Durchgang erreichbar war, einen Platz. Die freundliche Bedienung brachte umgehend die Karten.

Angeboten wurde deutsche Küche, in Richtung Berliner Hausmannskost gehend. So gab es ein riesiges Eisbein, das wir auf vorbeigetragenen Tellern bewunderten. Dazu Buletten, Sülze, Kohlroulade, Currywurst mit Pommes. Und eine ostdeutsche Spezialität: Jägerschnitzel. Es besteht aus panierten Jagdwurstscheiben, dazu gibt es Nudeln und Tomatensauce. Hier wurde es in einer Auflaufform serviert; die Spaghetti mit Käse überbacken, das ganze mit den Jagdwurstscheiben garniert.

Mein Begleiter entschied sich für das Essen. Er kannte es gut, hatte er doch lange Jahre in Lichtenberg und Köpenick gearbeitet und in den dortigen Restaurationen mittags öfter mal Jägerschnitzel gegessen. „Ich hatte es schon lange nicht mehr, endlich bekomme ich es mal wieder.“ Ich bestellte mir das Wildgulasch von der Weihnachtskarte mit Preißelbeerbirne, Rotkohl und Klößen. Wir bekamen beide gut gefüllte Teller. Das Essen war lecker, wir wurden reichlich satt davon.

Als Fassbier gab es Radeberger Pils und süffiges böhmisches Schwarzbier, das wir nahmen. Die Spirituosenauswahl war auf Masse ausgerichtet, besondere Tropfen gab es nicht. Das hatten wir auch nicht wirklich erwartet.

Die Essenpreise lagen im oberen Durchschnittsbereich. Die Getränkepreise dazu im völlig normalen Rahmen. Wir waren erstaunt, bei der Lage und den zahlreichen Touristen, die das Lokal bevölkerten. Wir stellten fest, dass wir offenbar nicht die einzigen Berliner vor Ort waren. Kein Wunder, hier wurde man nicht arm.

Das Ambiente war Altberlinerisch und urig. An den Decken hingen Kutschen. Die Gäste saßen an Holztischen mit entsprechend passender Bestuhlung. Es wirkte einladend. Im Sommer gibt es eine Terrasse hinter dem Lokal. Um diese Jahreszeit war sie nur für die Raucher geöffnet.

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Weniger mobile Menschen sollten beachten, dass es am Eingang eine Stufe gab, weitere Stufen im Lokal, und die Toiletten befanden sich im Keller. Es führte eine breite Treppe hinunter, man konnte sich überall gut festhalten.

Uns hat es in der Deponie gefallen. Wenn wir wieder in der Gegend sind, werden wir erneut einkehren. Wer unbedingt einen Tisch haben möchte, sollte vorab reservieren. Einen Besuch können wir empfehlen.

Deponie Nr. 3
Georgenstr. 5
10117 Berlin
Tel: (030) 20165740
www.deponie3.de

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